Fuchsschwanz

Fuchsschwanz
Fuchs:
Die westgerm. Form des Tiernamens mhd. vuhs, ahd. fuhs, niederl. vos, engl. fox steht mit männlichem s-Suffix (wie bei »Luchs«) neben den weiblichen Bildungen ahd. voha, mhd. vohe »Fuchs, Füchsin« (älter nhd. Fohe, Föhe, verdunkelt im Pilznamen Bofist, s. d.), got. faúhō »Fuchs«, aisl. fōa »Fuchs«. Heute wird in der Jägersprache Fähe für das Weibchen des Fuchses und des übrigen Raubwilds gebraucht. Verwandt sind z. B. aind. púccha-ḥ »Schwanz, Schweif« und russ. puch »Flaumfedern, -haar«. Der Fuchs ist demnach als »der Geschwänzte« benannt worden. Das ist vermutlich eine verhüllende Bezeichnung, ähnlich wie Bär; sie hat den idg. Namen des Tieres (vgl. lat. vulpes, griech. alō̓pēx) ersetzt, weil die Germanen den listigen Räuber nicht durch Nennung seines Namens »berufen« wollten (so heißt er mdal. noch heute »Langschwanz, Holzhund« u. Ä.), vgl. hierzu auch das Kapitel zur Sprachgeschichte Der indogermanische Erbwortschatz. Als »Meister Reineke«, mhd. Reinhart »der Ratskundige«, mniederl. Reinaerd (daraus frz. renard »Fuchs«) erscheint der Fuchs seit dem 13. Jh. in der Tierdichtung. Abl.: fuchsen ugs. für »ärgern« (im 19. Jh. studentisch, es kann aber auch Weiterbildung von mdal. fucken »hin und her fahren« sein), dazu Federfuchser (s. d.); fuchsig »fuchsfarbig verschossen« (18. Jh.). Zus.: Fuchsschwanz »kurze Handsäge« (um 1800 nach der Form des Sägeblattes); nur verstärkend ist »fuchs...« in fuchs‹teufels›wild (16. Jh.). Nicht nach dem Tier, sondern nach einem deutschen Botaniker des 16. Jh.s heißt eine Zierpflanze Fuchsie.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Fuchsschwanz — steht für: Fuchsschwanz (Schmuck), der Schwanz des Fuchses als Schmuckstück Fuchsschwanz (Säge), eine Säge Fuchsschwanzgewächse, eine Nutzpflanzenfamilie Fuchsschwanzgräser, Gräsergattung; insbesondere die Arten Acker Fuchsschwanz, bedeutendes… …   Deutsch Wikipedia

  • Fuchsschwanz — Fuchsschwanz, 1) der Schweif eines Fuchses; 2) eine Säge, deren breites, vorn spitz zulaufendes Blatt an der breitesten Stelle mit einer hölzernen Handhabe versehen ist u. sein gezahnt ist; 3) ein kleines Segel; 4) so v.w. Fuchsschwanzgras 2) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fuchsschwanz — Fuchsschwanz, Pflanzengattung, s. Alopecurus und Amarantus; Werkzeug, s. Säge …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fuchsschwanz — (Fuchsschweif), Säge (s.d.) ohne Spannung des Sägeblattes …   Lexikon der gesamten Technik

  • Fuchsschwanz — Fuchsschwanz, Pflanzengattungen, s. Alopecurus [Abb. 53]. und Amarantus …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fuchsschwanz [2] — Fuchsschwanz, Säge, s. Biberschwanz. [Abb. 204] …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fuchsschwanz — Fuchsschwanz, Garten , s. Amaranthaceae. – F., Wiesen , Alopecurus ptratensis, ist eines unserer besten Wiesengräser, an der kolbigen dicht in eine Aehre zusammengedrängten Rispe leicht kenntlich …   Herders Conversations-Lexikon

  • Fuchsschwanz — ↑Amarant …   Das große Fremdwörterbuch

  • Fuchsschwanz — Sm Holzsäge std. (19. Jh.) Stammwort. Zusammensetzung mit Fuchs1 und Schwanz. Wohl so benannt nach der Form des Sägeblattes, die als dem Schwanz eines Fuchses ähnlich empfunden wurde. ✎ Weber Keller (1990), 121 123. deutsch s. Fuchs, s. Schwanz …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Fuchsschwanz — Den Fuchsschwanz streichen: schöntun, nach dem Munde reden, schmeicheln; eigentlich ›mit dem Fuchsschwanz streichen‹. Das Streichen mit dem Fuchsschwanz, der sehr weich ist, verursacht keine Schmerzen. Daher auch: einen mit einem Fuchsschwanz… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Fuchsschwanz — 1. Der Fuchsschwanz äs rôsenroth, wer en dreht, hôt ne Weile Brôd. – Curtze, 362, 567. 2. Der Fuchsschwanz ist gut für den Messner, taugt aber nichts für den Beichtvater. – Parömiakon, 186. Jener kann wenigstens den Staub vom Altar damit… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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